Fekete István
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Das Verfahren der Polsterung

Es wird in der Polsterung zwischen traditioneller und moderner Technik unterschieden. Die moderne Technik der Polsterung basiert auf der traditionellen Technik.

Der Unterschied zwischen den beiden besteht darin, dass bei der modernen Version des Verfahrens im Vergleich zu der Traditionellen bestimmte Verfahren weggelassen werden, bzw. andere Stoffe oder Werkzeuge verwendet werden.

Traditionelle Polsterung

Zerlegen

Wir nehmen grundsätzlich an, dass es ohne Zerlegen keine gute Polsterung gibt. Einige Fachleute sehen das aber leider anders.

Viele neu gepolsterte Möbelstücke werden zu mir gebracht, um zu reparieren oder neu zu polstern, weil das grundlegendste Verfahren der Polsterung, das Zerlegen, ausgelassen wurde.

Dabei ist es besonders wichtig, die Möbelfedern im Inneren der demontierten Polsterflächen während des Verfahrens zu „retten“, zu reinigen, da sie bei der Renovierung des Möbelstücks wieder in ihre ursprüngliche Position gelegt werden.

Prüfung des Möbelgestells

Für die Stabilität ist es sehr wichtig, den Zustand der Möbelstruktur zu prüfen und festzustellen, ob es ausgetauscht, geklebt oder anderweitig repariert werden muss.

Wenn dies nicht geschieht, kann die Möbelstruktur nicht ausreichend verstärkt werden, bzw. es kann passieren, dass das Möbelstück aus dem Gleichgewicht gerät und das Gewicht nicht mehr gleichmäßig verteilt werden kann.

Die Gurte

Die Leinengurte, die das Fundament und die Stabilität der Sitzfläche bilden, werden über den geprüften Möbelgestell gespannt und mit Nägeln befestigt.

Schnürung der Möbelfedern

Die gereinigten Federn werden dressiert. Dabei handelt es sich um eine manuelle Formgebungstechnik (Verdrehen in entgegengesetzte Richtungen, nach oben und unten), um Federn wiederherzustellen, die durch den Gebrauch verformt und abgeflacht wurden.

Die Enden der Federn werden leicht gebogen, um sie einfacher befestigt werden zu können, und dann mit Hilfe Leinfaden an den – auf das Gestell gespannten – Gurt genäht.

Anschließend werden die Federn mit einer besonders dicken Leinenschnur in einer bestimmten Höhe – Zentimeter – am Gestell je nach Verwendungszweck des Möbelstücks befestigt.

Diese Höhe ist je nach Art des Möbelstücks sehr unterschiedlich. Dies ist die Grundlage für die Form der künftigen Oberfläche.

Federleinwand

Federleinwand ist ein dicht gewebter Stoff, der speziell für Polsterungszwecke verwendet wird. Sie dient zur Abdeckung des geformten Federgrundes, der zu der Leinwand vernäht und mit Nägeln am Möbelgestell befestigt wird.

Das Polsterfüllstoff wird auf die Federleinwand gelegt.

Grundpolsterung

Wir bereiten die Unterlage, die so genannte Grundpolsterung für die Sitzfläche des Möbelstücks vor: Wir legen den Polsterfüllstoff (Afrique) in einer Höhe von etwa 4 bis 5 Zentimetern auf die Federleinwand.

Die so entstandene Fläche wird dann mit Formpolstern bespannt, mit Leinfaden an die Federleinwand genäht und mit zusätzlichen Nägeln am Möbelgestell befestigt.

Zum Schluss werden die Kanten und Ecken durch Nähen an die Form des Möbelstücks angepasst. Diese Technik wird Garnierung genannt.

Die oberste Schicht, die Pikierung

Dabei wird mit Rosshaar und Baumwollwatte eine weitere 2-3 cm dicke Fläche auf dem Grundpolster gebildet, die dann mit weißem Canvas überzogen und an den Formpolster genäht wird.

Beziehen und Verzierung

Unter Beziehen versteht man im Fachjargon das Aufbringen des ausgewählten Stoffes auf die Polsterung und dessen Befestigung am Möbelgestell mit Nägeln oder Klammern.

Achten Sie bei der Verwendung eines gemusterten Stoffes immer auf die Verhältnismäßigkeit der Muster und ihre Symmetrie auf den Sitzflächen des Möbelstücks!

Richten Sie sie so aus, dass die Kanten des Stoffes übereinstimmen. Vor allem bei größeren Möbelstücken sollten Sie darauf achten, dass die Muster des Stoffes auf dem gepolsterten Teil passend sind.

Anschließend werden die Kanten mit Borten (Zierband, wobei Sie von unzähligen Stoffen und unendlich vielen Farben wählen können), Ziernägeln oder Besatzkordeln – laut Fachjargon der Polsterer – schnörkellos gemacht, d. h. verziert.

Verschluss der Unterseite

Als letzter Schritt des Verfahrens wird das Möbelstück auf den Kopf gestellt und die offene Unterseite der Sitzfläche mit einem weißen Leinen abgedeckt. Das Leinen kann dazu verwendet werden, noch sichtbare Teile zu verdecken und das Möbelstück vor Staub und anderem Schmutz zu schützen, die vom Boden aufsteigen können.

Moderne Polsterung

Wie bei den traditionellen Techniken beginnt das moderne Verfahren der Polsterung mit dem Zerlegen und der Überprüfung des Möbelgestells.

Der Unterschied liegt in der Tragekonstruktion der Sitzfläche.

  • Die Tragekonstruktion kann mit der oben beschriebenen Verwendung von Gurten (Nylon- oder Gummigurt) oder aus Holz hergestellt werden, indem eine Sperrholzplatte in der gleichen Form und Größe wie die Sitzfläche zugeschnitten wird.

  • Darauf wird der Federgrund angebracht. Im Gegensatz zu der traditionellen Polsterung verwenden wir keine alten Federn.

    In diesem Fall verwenden wir einen neuen, auf Maß geschnittenen, durchgehenden Federkörper, den so genannten Bonell-Federkern, und befestigen ihn mit Nägeln an der Holzplatte oder nähen wir ihn an die Gurte.

  • Der Federkörper ist vollständig mit Stachelfilz (auch „Filz“ genannt) überzogen. Dieser verhindert, dass die nächste Schicht, der Schaum, zwischen den Federn eingeklemmt wird.

  • Der Schaum wird auf den Stachelfilz geklebt, wobei darauf zu achten ist, dass er den Kurven und Formen des Möbelgestells folgt.

    Die Art des Schaums hängt immer von den Komfortanforderungen des Kunden und dem Verwendungszweck des Möbelstücks ab und kann aus Schaumstoff oder Moosgummi produziert werden.

  • Die Oberseite des Schaums ist mit Vlieswatte überzogen. Diese Beschichtung aus Vlieswatte ist sowohl ein Komfort- als auch ein praktischer Aspekt, da sie für die Bequemlichkeit sorgt und verhindert, dass die Polsterung am Schaum geklebt bleibt.

Der weitere Verlauf des modernen Verfahrens der Polsterung entspricht der traditionellen Technik der Polsterung.