In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, insbesondere in der Biedermeierzeit, entwickelte sich die Kunst des Möbelbaus weiter und verband Eleganz und Schlichtheit. Biedermeiermöbel, darunter auch Schreibtische, waren im Bürgertum äußerst beliebt, und der besondere Charakter der Tische und die Verwendung der Materialien sagen viel über die Zeit aus, in der sie entstanden sind. Die glatten, gut verarbeiteten Oberflächen und die fein geschnitzten Beine der Tische zeigen, dass Komfort und dekorative Elemente gleichermaßen wichtig waren. Die Oberflächen der Schreibtische waren häufig gepolstert, um eine bequeme und praktische Schreibfläche zu bieten. Später verbreiteten sich die Lederbezüge, die vor allem im späten 19. Jahrhundert eine wichtige Rolle bei solchen Möbelstücken spielten.
Das Leder wertete nicht nur das ästhetische Erscheinungsbild der Tische auf, sondern rechtfertigte die Wahl auch aufgrund seiner extremen Haltbarkeit und seines Nutzungskomforts. Die Oberfläche von Leder fühlt sich angenehm an, ist strapazierfähig und verträgt die Verwendung von Schreibgeräten, Tinte oder anderen Materialien gut. Auf diese Weise schützte das Leder die Oberfläche der Tischplatte und sorgte gleichzeitig für ein elegantes Erscheinungsbild.
Die Tischplatte wurde gründlich vorbereitet: Der ursprüngliche Stoff wurde entfernt, die Oberfläche wurde mehrmals gereinigt, um unerwünschtes Fett und Leimreste zu entfernen, und mehrmals sorgfältig geschliffen, um eine perfekt homogene, gleichmäßige Oberfläche zu gewährleisten. Dann schnitten wir das giftgrüne, antikisierte Rindsleder zu und säuberten die Kanten sorgfältig, um sicherzustellen, dass kein Überschuss übrig blieb. Die vielleicht schwierigste Phase dieser Polsterungsarbeiten ist das gleichzeitige Ausrichten und Verkleben, denn die perfekte Passform lässt sich nur durch manuelles Ausrichten erreichen. Es ist ein langsamer und mühsamer Prozess, ohne Dehnung des Stoffes, ohne Luft darunter und ohne Faltenbildung, während gleichzeitig darauf geachtet werden muss, dass der Klebstoff, der bereits eine Oberfläche berührt hat, nicht vorzeitig auf der anderen trocknet. Der beste Ort für diesen Vorgang ist ein Raum mit konstanter Temperatur, in dem es keine plötzlichen Temperaturschwankungen oder Luftveränderungen gibt, die die Anpassung des Leders an die Oberfläche beeinträchtigen könnten. (Das Öffnen von Türen/Fenstern bei Regenwetter und die Feuchtigkeit/der Staub sind die schlimmsten Feinde).
Die Trocknung erfolgt schnell, wenn die beiden Oberflächen aufeinandertreffen, aber wir warten lieber 24 Stunden ab. Nach einem letzten schnellen Abwischen mit einem sauberen, trockenen Tuch kann es transportiert werden.