Fekete István
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Die Verwandlung der Wiener Barockmöbel

Kategorie
Traditionelle Polsterung
Übergabedatum
2025/3
Land
Ungarn

Die Wiener Barockmöbel wurden an der Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert, während der Blütezeit des Wiener Hofes, vor allem als herausragende Stücke der österreichischen und mitteleuropäischen Möbelherstellung berühmt. Die damalige Polsterung und Möbelherstellung beruhte auf traditionellen Techniken, die auch heute noch die Arbeitsabläufe in den Werkstätten bestimmen. Sie haben sich jedoch im Laufe der Zeit aufgrund von Zweckmäßigkeit, Mode und sozialem Wandel stark verändert. Auch die Garnituren von Wiener Barock, insbesondere die Gestaltung der Stühle, Armlehnstühle und Sessel, die Polstertechniken und die Größe der Sitzgelegenheiten haben sich ständig verändert.

Der Wiener Barockstil zeichnete sich durch die Tiefe, Höhe und Breite der Sitze aus, die sowohl ästhetischen Bedürfnissen als auch gesellschaftlichen Erwartungen entsprachen. Barockstühle waren oft tiefer als Möbelstücke aus späteren Epochen, da die Sitzgewohnheiten der damaligen Zeit eher eine „zurückgelehnte“ Haltung begünstigten. Die Breite von Armlehnstühlen und Sesseln wurde entsprechend der höfischen Etikette breiter gestaltet, damit der Körper bequem sitzen konnte.
Wie z. B. bei den Wiener Barockstühlen – zur Blütezeit der Wiener Höfe – wurde besonders auf die Ausführung der Sitzgelegenheiten geachtet. Die Sitzgelegenheiten hatten eine hohe Rückenlehne, was ebenfalls zu dem kunstvollen und monumentalen Erscheinungsbild der Stühle und Sessel beitrug. Die Sitztiefe war in dieser Zeit typischerweise größer als in späteren Epochen, damit Personen in voluminöser Kleidung, wie etwa schweren Brokatgewändern, bequem Platz nehmen konnten. Die Breite der Armlehnstühle und die Höhe der Rückenlehnen, als charakteristische Elemente des Barockstils, wurden auch alsAusdruck des sozialen Status verwendet.Im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert veränderten Stühle und Armlehnstühle im Zuge des Viktorianischen Zeitalters und des Jugendstils ihre Form und ihren Komfort. Die Sitztiefe wurde verringert, um einem dynamischeren Lebensstil und dem Ankleiden besser gerecht zu werden, und die Rückenlehnen wurden abgesenkt, um schnellere, aktivere tägliche Aktivitäten zu ermöglichen. Berühmte Wiener Polsterermeister, wie Johann Ignaz Hiedler, legten den Grundstein für das damalige Polsterhandwerk und schufen die schönsten Möbelstücke in wunderbarer Handwerkskunst. 

Die Renovierung von Möbelstücken im Wiener Barockstil, wie z. B. von Garnituren mit Tiefheftung, bewahrt heute eine handwerkliche Tradition, die den heutigen Komfortansprüchen gerecht wird. Die Tiefe der Sitzflächen, die Höhe der Rückenlehnen und die Breite der Stühle passen sich dem modernen Lebensstil an, wobei die Feinheiten des einst vorherrschenden Wiener Barockdesigns erhalten bleiben. Während der Renovierung wurden die schönen Holzteile des Möbelstücks abgeschliffen und poliert.

Wir haben die Möbelstücke nach den Grundsätzen der traditionellen Polsterung komplett neu aufgebaut. Die noch gut erhaltenen Möbelfedern wurden gereinigt und dressiert, sodass sie nach dem Gurten erneut verwendet werden konnten. Nach dem Binden wurden die Sitzflächen und die Rückenlehnen aus Leinen, Afrique und Watte gefertigt. Dann wurde dieser schöne kirschrote Stoff aufgetragen, der schließlich mit Tiefheftung und Ziernägeln verziert wurde.

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